Trauerarbeit mit Textilien

Im Englischen ist die Ähnlichkeit von clothes (Kleidung) und close (nahe) bezeichnend: Nichts kommt uns alltäglich näher als unsere Kleidung. Und es ist meist auch der schwerste Schritt, die Kleidung eines Menschen, den wir verloren haben, wegzugeben. Kein Wunder, dass Memoryquilts aus Kleidung in Amerika so verbreitet sind.

Es ist ein radikaler Akt: Kleidung zu zerschneiden, die ein geliebter Mensch getragen hat, erfordert irrsinnig viel Mut. Aber das Ziel ist, sich von dem Gewesenen in seiner alten Form zu verabschieden, damit etwas Neues entstehen kann, in dem die Seele des Alten weiterlebt.

Diese Workshops sind für Menschen, die sich selbst aktiv durch den Prozess der Veränderung und des Neubeginns hindurch arbeiten möchten – von der Gruppe getragen oder auch eins-zu-eins. Ich bin da und unterstütze. Mit dem notwendigen Näh-Knowhow. Und dem Hintergrund, den ich als Psychologin mitbringe.

Da darf geweint, geflucht, gelacht, erinnert werden. Es hilft enorm, wenn Hand und Seele zum Team werden, so ist der ganze Mensch damit beschäftigt, die neue Situation zu bearbeiten.

Eine wilde Mischung!

Am Ende des Workshops hat man etwas geschafft, geschaffen: 

  • Eine Decke, die aus Liebe besteht, in die man sich einwickeln kann. 
  • Eine greifbare und einzigartige Erinnerung an seinen Menschen, die Generationen überdauern wird 
  • Den sicht- und fühlbaren Beweis, dass wir nicht stehenbleiben, sondern weitergehen, Neues (er)schaffen. Der Beweis unserer Stärke, der uns in dunklen Stunden erinnert, was wir können, dass wir der Trauer etwas entgegensetzen können.

Dazu eignen sich alle Stoffe, die sich irgendwie vernähen lassen: Hemden, Hosen, Jacken, Mützen, Krawatten… aber auch Tischdecken, Bettwäsche, Hochzeitskleider. Nur ein einziges wichtiges Teil? Kein Problem, wir ergänzen einfach mit anderem Stoff.

Mit ein paar Tipps und Hilfsmitteln lässt sich alles zu einem harmonischen Quilt vernähen. Ob in großen Quadraten, ausdrucksstarkem Improv, Körperlinien abbildend oder in ein klassisches Muster eingebunden – jedeR TeilnehmerIn wird ihren ganz eigenen Quilt gestalten.

Hör Dir doch mal den Podcast im Textilportal zu diesem Thema an, zu dem Gabi Brandhuber mich eingeladen hatte:

Dauer1 – 2 Tage, im almatela auch als laufender Kurs 
Max. TeilnehmerInnenzahl1-16
KönnensstufeJede
NähmaschineJa, wer will, kann auch mit der Hand nähen
KitNach Absprache kann ich Material (z.B. zum Verstärken dünner, nachgiebiger oder empfindlicher Stoffe) bereitstellen

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